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CSR, Stakeholder und Nachhaltigkeit

ESG
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In diesem Beitrag geht es um CSR, Nachhaltigkeitsberichte und Stakeholder. Es gibt allerdings noch zwei weitere interessante Artikel über CSR als Managementansatz sowie die Umsetzung von Nachhaltigkeitsberichte mittels GRI.

Nachhaltigkeitsberichte / Sustainability Reporting

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Nachhaltigkeitsberichte – was ist das überhaupt? Macht so etwas Sinn? Wozu eigentlich? Die einfach Antwort darauf: Wenn es nicht gelebt wird, ist es sinnlos. Nachhaltigkeitsberichte stellen meist lediglich eine Sammlung von Projekten da. 

Eine Möglichkeit für Nachhaltigkeitsberichte stellen die GRI Richtlinien da. Diese werden kostenlos für Unternehmen und Organisationen zur Verfügung gestellt und können heruntergeladen werden. Jetzt GRI Richtlinien konsolidierte Fassung herunterladen. 

Nachhaltigkeit bedeutet, die Bedürfnisse der heutigen Generation zu erfüllen, ohne künftige Generationen einzuschränken. Dies bedeutet es muss eine Werterhaltung geben und wir haben eine gesellschaftliche Verantwortung bezüglich nachfolgenden Generationen. Während dies der Expertenansatz ist, beschreibt CSR eher den ausverhandelnden Ansatz.

Tripple Bottom Line VS ESG

ESG
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ESG bedeutet Environment, Social und Governance während die Tripple Bottom Line die Bereiche Sozial, ökonomisch und ökologisch darstellt. Nachhaltigkeit ist dabei die Überschneidung, wobei die einzelnen Überschneidungen als lebenswert (sozial-ökologisch), lebensfähig (ökologisch-ökonomisch) und fair (sozial-ökonomisch) bezeichnet werden können. 

Stakeholder

Früher hatte gab es Kunden und Lieferanten. Es gab die Gemeinde, die Behörde und das Finanzamt. Nicht zu vergessen die Mitarbeiter. Zudem noch Medien und Sponsorbeziehungen. Heute erscheint es, als würde es diese Gruppe nicht mehr geben. Falsch. Sie wurden lediglich unter dem Begriff Stakeholder zusammengefasst. Stakeholder sind Personen (im weitesten auch Objekte z.B. die „Natur“), welche ein Interesse am Unternehmen besitzen.

Einteilung von Stakeholder

Stakeholder lassen sich auf verschiedenste Weise einteilen. Die gängigste Einteilung ist zwischen internen und externen Stakeholder. 

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  • Intern: Eigentümer, Mitarbeiter, Management
  • Extern: Kapitalgeber, Banken, Kunden, Lieferanten, Konkurrenz, Gesellschaft, Umwelt, Staat

Teilweise gibt es neben intern und extern auch verbundene Stakeholder. Dazu zählen dann Kunden, Banken und Lieferanten. Weitere Einteilungen können folgendermaßen vorgenommen werden: 

  • Primäre und Sekundäre Stakeholder
  • Mächtige und Schwache Stakeholder
  • Geringe oder Starke Betroffenheit der Stakeholder
  • Stark interessierte oder schwach interessierte Stakeholder
  • Hoher oder geringer Einfluss von Stakeholder

CSR (Corporate Social Responsibility)

CSR beruht auf Freiwilligkeit und gilt für Unternehmen.  Mittlerweile hat sich der Unternehmensbegriff so gedehnt, dass CSR auch für Organisationen angewendet werden kann und soll. Unter Organisationen werden NGOs, NPOs sowie öffentliche Bereiche verstanden. Dabei werden vor allem soziale Belange sowie Umweltbelange einbezogen. Dabei geht es nicht nur um die Tätigkeiten der Unternehmung beziehungsweise Organisation, sondern auch um die Wechselbeziehungen zu den Stakeholdern

CSR liefert somit einen wichtigen Beitrag für die Nachhaltigkeit. Dabei ist es lediglich eine Leitidee für ein Unternehmen oder eine Organisation. CSR kann somit nicht als Managementsystem verwendet werde und ist auch kein Stil des Managements. Es kann allerdings als ein strategischer Managementansatz implementiert werden. 

CSR Modelle

Die CSR Modelle beruhen dabei auf eine ökonomische, rechtliche, ethische sowie philanthropische Basis. 

  • Ökonomisch: Die Basis um Gewinn zu erzielen, ist gut zu wirtschaften. (Grundlage, Muss)
  • Rechtlich: Die Gesetzt müssen erfüllt werden und die lokalen Gegebenheiten müssen berücksichtigt werden. (Grundlage, Muss)
  • Ethisch: Schaden verhindern (Strafe zahlen) und fair Play. (Freiwillig, Erwartet)
  • Philanthropisch: Guten (positiven) Beitrag zur Gesellschaft leisten. (Zusatz)

Diese Bereiche können auf verschiedene Weise verlinkt sein. Folgende Möglichkeiten haben sich dabei durchgesetzt: 

  • Intersecting circles: Jeder Bereich ist gleich wichtig und es erfolgt keine Reihung. Es gibt Überschneidungen zwischen allen möglichen Kombinationen durch Überlappung (Interaktionen).  
  • Carroll’s Pyramide: Jeder Bereich ist eigenständig und es gibt keine gegenseitige Beeinflussung sondern einen hierarchischen Aufbau. Das Fundament ist die Ökonomie, gefolgt vom Recht, der Ethik und der Philanthropie. Durch den hierarchischen Aufbau und der Reihung ist auch die Wichtigkeit der Themen gegeben. 
  • Concentric circles: Dieser Ansatz beschreibt das Optimum einer CSR Organisation. Der Außenkreis ist dabei die Philanthropie während der Innenkreis die Ökonomie darstellt. Dies bedeutet, dass die Ökonomie Teil aller anderen drei Kreise ist. Dieses Modell entspricht aber eher einem theoretischen Wunschmodell als der gelebten Praxis. 

Anknüpfungspunkte

CSR steht nicht alleine im Raum sondern ist mit vielen Themenfeldern und Strategien eng verknüpft. So zum Beispiel mit den Human Rights, mit Stakeholder, der Supply Chain, diversen rechtlichen Materien und vielem mehr. 

Verwandt sind davon vor allem die folgenden Punkte: 

  • Corporate Citizenship: Unternehmen treten als (gute) Bürger auf und verhalten sich ebenso. Dies bedeutet, dass ein gesellschaftliches Engagement wie in sozialen Beziehungen von Unternehmen unterstellt werden kann. 
  • Corporate Responsibility: Die Verantwortung welche Unternehmen haben gegenüber verschiedenen Themen. Beispiele: Ungefährliche Produkte, keine Umweltverschmutzung, faire Löhne, etc. 
  • Corporate Social Responsiveness: Hierbei geht es um die Aktivitäten und Taten von Unternehmen, welche derzeit umgesetzt werden.
  • Corporate Social Performance: Hierbei geht es um die Ergebnisse der Taten und Aktivitäten von Unternehmen. Die Messung erfolgt dabei meist über Key Performance Indikatoren (KPI) und kann somit gegenüber Vorjahren oder Branchen hinweg leicht verglichen werden. 
  • Social Responsibility: Dabei geht es um die soziale Verantwortung gegenüber Individuen, der Gesellschaft und sonstige soziale Belange. Durch das fehlen von Corporate gilt diese Bezeichnung auch für Organisationen. 

Lohnt sich CSR überhaupt?

CSR ist nicht einfach zu implementieren und funktioniert nur, wenn das gesamte Unternehmen die Umstellung voran trägt und mitmacht. Ist allerdings die Etablierung einmal geschafft, kann CSR viele positive Effekte vorweisen. Hierzu zählen ökonomische Vorteile – etwa die Abhebung von der Konkurrenz -, Kostenreduktion – etwa über Substitution von Materialen -, oder die Bindung von Kunden. 

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Zudem kann ein Unternehmen vor allem im sozialen Bereich punkten. Sind die Mitarbeiter motiviert steigt nicht nur der Produktionsfaktor, sondern auch die Chance auf qualifizierte Mitarbeiter steigt als attraktiver Arbeitgeber. 

Bringt mir CSR wirklich etwas?

Die Antwort ist ganz klar: Jein. Es ist ein Mittelweg den es zu beschreiten gilt. Positiv ist ganz klar die Aufgreifung von Themen, mit welchen sich ansonsten vielleicht weniger beschäftigt wird. Durch den Einbezug von Stakeholdern können somit Chancen, Risiken, Stärken und Schwächen eher erkannt werden. Dadurch wird der Fortbestand des Unternehmens auf sicherere Beine gestellt. 

Andererseits ist es schwierig zu messen und gilt eher als Greenwashing. Veröffentlichte Berichte werden eher die Konkurrenz interessieren als potentielle Kunden oder Arbeitgeber noch Lieferanten. Deshalb sind Berichte meist nur auf positive Kriterien ausgelegt, um der Konkurrenz keinen Tipp über Fehler zur ermöglichen. Zudem kostet CSR Geld – zumindest in Form von Unternehmensressourcen. 

Über bleibt schlussendlich, dass mit ein wenig Hausverstand und einem gesunden unternehmerischen Können CSR automatisch ein Bestandteil der Unternehmung ist. 

Ist CSR verpflichtend? Gibt es eine Berichtspflicht?

Grundsätzlich unterliegen die meisten Betriebe keiner CSR Berichtspflicht. Extrem große Unternehmen (ab 500 Arbeitnehmer) unterliegen aber einer Berichtspflicht. Auch der Druck aus der Öffentlichkeit oder die Anforderungen des Marktes (z.B. Lieferanten, Kunden) können einen CSR Bericht verlangen. 

In Österreich gilt dabei das NaDiVeG (Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz) aus dem Jahr 2017. Für CSR ist dabei vor allem der §267a von Bedeutung. 

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CSR Leitfäden

CSR zu implementieren ist nicht einfach – allerdings gibt es für viele Konzepte eine Vielzahl an verschiedenen Leitfäden. Dazu zählen zum Beispiel die GRI Richtlinien, die ISO 26000, EMAS, die ISO 14001, usw. Diese Rahmenwerke beziehen sich meist auf alle Unternehmen und Organisationen weltweit, wodurch meist sehr niedrige Standards gesetzt werden. Somit sollen diese lediglich als Anhaltspunkt dienen und nicht als Implementationsstrategie einer speziellen Unternehmung. 

Tools welche sich recht gut für die Eignung von CSR eignen:

  • FLA (Fair Labour Association): Schutz und Verbesserung für Arbeitnehmer und Arbeitnehmerbedingungen. Dies inkludiert Kinderarbeit, Zwangsarbeit, Arbeitszeiten, Diskriminierung am Arbeitsplatz und vieles mehr. 
  • 17 nachhaltige Entwicklungskonzepte der Agenda 2030: Diese beinhalten etwa keine Armut oder Hunger, Gesundheit und Bildung, sauberes Wasser, Infrastruktur, Wirtschaftswachstum, Klimawandel und vieles mehr. 
  • EMAS (Eco-Management and Audit Schema): ein europäisches Umweltsystem auf den Grundlagen der ISO 14001. Ziel ist vor allem die Verbesserung der (messbaren) Umweltauswirkungen von Firmen. 
  • ISO 26000: Sorgt sich um die Social Responsibility und ist nicht zertifizierbar. Siehe Kapitel weiter unten im Blogpost. 
  • GRI (Global Reporting Initative): Bewertet die Nachhaltigkeitsleistungen von Unternehmen und Organisationen. Im Blogpost über die GRI erfährt du mehr. 

Social Responsibilty

Meist wird darunter die ISO 26000 (Internationale Organisation für Standardisierung) verstanden. Diese kann für jede Organisation – unabhängig von der Größe – angewendet werden. Allerdings ist die ISO 26000 nicht zertifizierbar, sondern es gibt lediglich eine Einführungsbestätigung. 

Bei dieser Richtlinie oder Leitlinie geht es vor allem um den Umgang mit Stakeholder. Dabei sind viele oben erwähnte Tools als Bezugspunkte und Anknüpfungspunkte zum Tragen gekommen, in etwa die UN Human Rights oder die GRI. Herausgekommen sind dabei einerseits die 7 Prinzipien und Grundsätze der sozialen Verantwortung und andererseits die 7 Kernthemen der sozialen Verantwortung.

Die Prinzipien und Grundsätze lauten:

  1. Verantwortlichkeit
  2. Transparenz
  3. Ethisches Verhalten
  4. Respekt gegenüber den Interessen der Stakeholder
  5. Respekt gegenüber nationalen und internationalen Gesetzten
  6. Respekt gegenüber internationalen Verhaltensnormen
  7. Achtung der Menschenrechte 

Die Kernthemen der sozialen Verantwortung lauten: 

  1. Menschenrechte
  2. Arbeitspraktiken
  3. Umwelt
  4. Organisationsführung
  5. Faires Handeln
  6. Verbraucherangelegenheiten und Konsumentenschutz
  7. Gesellschaftliche Einbindung 

Die meisten europäischen Firmen haben die ISO 26000 bereits über gesetzliche Regulationen abgedeckt.

Blogofant

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