Corona Replikationsfaktor

Die häufigsten Ansteckungen finden derzeit im familiären und beruflichen Umfeld statt. Dazu zählen unter anderem Geburtstagsfeiern, Familienfeiern, Treffen mit der Familie und Co. Achte auch auf der Arbeit auf ausreichend Belüftung sowie genügend Abstand zu den Kollegen.

Was ist eigentlich der Replikationsfaktor? Und weshalb hat er eine so große Aussage? Weshalb könnte der Replikationsfaktor auch ungenau sein? Und weshalb reicht die einzelne Betrachtung des Replikationsfaktors nicht aus? Dies erfährst du in diesem Beitrag.

Replikationsfaktor

Der Replikationsfaktor sagt aus, wie viele Menschen im Durchschnitt eine infizierte Person ansteckt. Liegt der Replikationsfaktor bei 1, so stecken infizierte Personen (jede infizierte Person) im Durchschnitt eine weiter Person an. Dabei gibt es aber zwei wesentliche Punkte, welche beachtet werden sollten:

  • Durchschnitt: Der Durchschnitt berechnet sich auf die Gesamtheit, sodass auch eine einzelne Person alle anstecken kann und alle anderen Personen keine weiteren. Dies bedeutet, dass neben dem reinen Durchschnitt auch „Herde“ beachtet werden müssen. Gibt es Personen, welche vermehrt andere Personen anstecken? Gibt es Orte, wo Ansteckungen häufiger auftreten?
  • Grundgesamtheit der infizierten Personen: Diese stellt das weitaus größere Problem dar, denn die Grundgesamtheit ändert sich laufend und muss de facto immer auf dieselbe Basis gebracht werden. Dies ist aber nicht immer möglich.

Unterschiedliche Basis der Grundgesamtheit

Nehmen wir nun bezüglich des zweiten Faktors ein Beispiel in die Hand. In Land A ist ein Infizierter und am nächsten Tag gibt es zwei Infizierte. Dies entspricht einen Replikationsfaktor von 2. Im Durchschnitt muss nämlich diese eine Person zwei weitere Personen angesteckt haben. Da der Replikationsfaktor 2 beträgt, steigt sogar die Anzahl der Infektionen. Absolut gibt es nun 3 Infektionen.

Betrachten wir nun Land B: Hier gibt es bereits 1000 aktuelle Infektionen und es kommen 100 weitere hinzu. Der Replikationsfaktor beträgt hierbei nur 0,1 – ist also um einiges besser als im Land A. Langfristig sinken hier also die Infektionszahlen.

Würde nun nur vom Replikationsfaktor die Rede sein, dann würde Land B besser dastehen. Würde allein von den aktuell Infizierten ausgegangen werden, wäre es Land A. Welches Land steht deiner Meinung nun besser da? Die Antwort ist einfach: Keines von beiden. Denn nur die gemeinsame Betrachtungsweise kann darüber Auskunft geben. Hierbei gibt es 3 Varianten:

  • Schlecht: Hoher Replikationsfaktor und hohe Anzahl an aktuell Infizierten
  • Mittel: Hoher Replikationsfaktor und niedrige Anzahl an aktuell Infizierten (Land A) oder niedriger Replikationsfaktor und hohe Anzahl an aktuell Inifzierten (Land B)
  • Gut: Niedriger Replikationsfaktor und niedrige Anzahl an aktuell Infizierten.

Nützung des Replikationsfaktors

Das obere Beispiel hat verdeutlicht, dass der Replikationsfaktor alleine keine Aussagekraft hat. Länder welche bereits sehr viele Infizierte haben, können einen Replikationsfaktor unter 1 erreichen, während Länder, welche auf dem guten Weg mit sinkenden Infektionszahlen plötzlich über 1 rutschen können. Sinnvoll ist hier nur die gemeinsame Betrachtungsweise von Replikationsfaktor, aktuelle Anzahl in Infizierten sowie sogenannten „Herden“.

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